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Burg Alzenau
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Burg Alzenau

Die herrschaftliche Burg Alzenau hoch über der Kahlaue ist neben dem Höhenzug des Hahnenkamms mit seinem Ludwigsturm das weithin sichtbare Wahrzeichen Alzenaus. Einst Verwaltungssitz der Kurfürsten von Mainz ist sie heute Anziehungspunkt bei vielen Veranstaltungen und damit ein Symbol für die gelungene Verbindung von geschichtlichem Erbe und Gegenwartskultur.

 

„Die Burg Alzenau ist ein höchst beachtenswertes Beispiel eines wehrhaften Sitzes aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die ungewöhnlich reiche Gliederung erklärt sich aus der hervorragenden Stellung der Besitzer, der Kurerzbischöfe von Mainz. Künstlerisch gehört sie zu den schönsten Bildern am Untermain“, heißt es in „Die Kunstdenkmäler von Bayern“.

Die Alzenauer Burg liegt nordöstlich auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Aufgrund ihrer geografischen Lage am nordwestlichsten Tor Bayerns kommt ihr hierbei eine besondere Rolle – gewissermaßen „in Bayern ganz vorn“ – zu. So heißt sie die Besucher aus dem benachbarten Hessen in Bayern willkommen und stimmt sie u.a. auf den Besuch der beliebten Alzenauer Weinorte ein.

Burg Alzenau wurde um 1400 erbaut. Die Anlage umschreibt annähernd ein Oval, das in einen großen, von Mauern umgebenen Vorhof und die Innere Burg mit innerem Burghof und Palas gegliedert ist.

Der Vorhof umfasste den sogenannten Wirtschaftshof, in dem sich heute die Gebäude des Amtsgerichts befinden. In die Innere Burg gelangt man über einen steilen Anstieg. Der Innere Burghof besitzt an der Nordostseite eine 14 Meter hohe Mantelmauer, auch der übrige Bering ist entsprechend verstärkt und nach Norden und Süden mit Mauerzügen versehen.

Im Untergeschoss des Palas befanden sich früher die Räume für das Gesinde. Das Erdgeschoss besteht aus einem Saal, im Obergeschoss befindet sich der Rittersaal, von dem zu lesen ist: „Der obere Saal, welcher (...) als der eigentliche Repräsentationsraum anzusehen ist, gibt ein ungewöhnlich anschauliches Bild eines spätgotischen Burgsaales“.

Der Bekanntheitsgrad der Burg Alzenau, die als eines der schönsten Bauwerke spätgotischer Profanarchitektur Frankens gilt, ist in der Region und darüber hinaus in den letzten Jahren stetig gestiegen. Entscheidend haben dazu sicherlich die zahlreichen Veranstaltungen beigetragen.

Die Burg hielt bis in die 70er Jahre hinein als Ruine einen „Dornröschenschlaf“ und wurde erst seit der umfassenden Renovierung in stetig wachsendem Maße sehr erfolgreich für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt. An dieser Stelle seien vor allem die beliebten „Burgfestspiele Alzenau“ sowie die renommierten „Fränkischen Musiktage“ genannt, die bereits seit vielen Jahren zu Gast auf der Burg Alzenau sind und landesweite Bedeutung genießen.

Bei diesen und anderen attraktiven Events – u.a. Ausstellungen, Theater- oder Vortragsveranstaltungen, mittelalterlichem Marktgeschehen -  bietet sie ein ganz besonderes Ambiente, das Zehntausende Besucherinnen und Besucher in ihren Bann gezogen hat.

Neben dieser Nutzung der Burg als Veranstaltungsort ist sie als „landmark“ ein wichtiger Bestandteil des Kulturrundwanderwegs „Wein und Herrschaft“ sein, der im Rahmen der „European Pathways to Cultural Landscapes“ entstanden ist.

Kontakt

Stadt-Info
Hanauer Straße 1
63755 Alzenau
Kernstadt

Telefon06023 502 115
E-MailE-Mail schreiben

Burgführungen

Der Untere Burghof ist tagsüber jederzeit allgemein zugänglich, der Obere Burghof wird bei Veranstaltungen geöffnet. Der Palas wird für Veranstaltungen und Führungen geöffnet, individuell nach Anmeldung an der Stadt-Info im Rathaus. Gruppenführungen bis 15 Personen kosten 25 Euro. Jede weitere Person (bis max. 25 Personen) kostet 2 Euro.

Ein Stück „Geschichte zum Anfassen" können die Besucher der Alzenauer Burg bei einer Führung durch altes Gemäuer erleben. Das von 1395-1399 im spätgotischen Stil erbaute Schloß diente den Mainzer Kurfürsten als Amts- und Verwaltungssitz. Von hier aus wurde das umliegende sogenannte Freigericht regiert. Eine ganze Menge bauliche Merkmale eines wehrhaften Sitzes um 1400 kann man hier entdecken:
Im Unteren Burghof, der ersten Station der Burgführung, wird kurz auf die Geschichte des Amtsgerichtes und seiner Vorgängergebäude eingegangen sowie auch auf die Geschichte des Märkerdings und des Freigerichts. Noch lebendiger wird das Mittelalter im sog. Oberen Burghof, wenn der Besucher von der 14 m hohen und 5 m dicken Schildmauer und einer Holztreppe, die bei Feindangriff abgebrochen werden konnte, erfährt.

Im Rittersaal im 2. Obergeschoss des Palas befand sich der eigentliche Wohnraum des Burgherren und seiner Familie. Beim Anblick des Kamins, des Kapellenerkers (eine Miniaturausgabe einer Burgkapelle und Schmuckstück dieses Saales) sowie des Küchen- und Aborterkers wird der Besucher in die Zeit der Spätgotik versetzt.

Als „Paradebeispiel deutscher Burgenbaukunst" wird dieser Rittersaal in der Fachliteratur erwähnt.

Auch aus dem 30-jährigen Krieg, gibt es von der Alzenauer Burg eine Geschichte zu erzählen.