»Terroir-f« - Magischer Ort des Frankenweins in Alzenau
Magische Orte in Franken sind ausgesuchte Plätze in den besten fränkischen Weinlagen, bei deren Auswahl im Vordergrund steht, bestehenden Aussichtspunkten neue Aufmerksamkeit zu verschaffen und so den Blick auf die Schönheiten der fränkischen Kulturlandschaft zu lenken. Bei dem Projekt „Terroir-f“ handelt es sich um eine Initiative der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim in Zusammenarbeit mit dem Fränkischen Weinbauverband. An markanten Aussichtspunkten sollen herausragende Orte geschaffen werden, die einen besonderen Blick auf die Fränkische Weinkulturlandschaft gewähren.
Als westliches „Eingangstor“ in das fränkische Weinland mit seinen hervorragenden Weinlagen bietet sich die Stadt Alzenau, mit ihren Traditionsweinorten und Stadtteilen Hörstein, Michelbach und Wasserlos an, Teil der insgesamt 14 geplanten magischen Orte zu sein. Neben den Standorten in Volkach, Iphofen, Sommerach, Eibelstadt und Handthal (Steigerwald) besteht somit nun auch ein magischer Ort in der Weinregion Alzenau mit ihren typischen Urgesteinsböden, die immer wieder exzellente Tropfen hervorbringen. Sie ist somit mit ihrer rund 90 Hektar großen Rebfläche in ein überregionales Projekt in Weinfranken ein- und zugleich stärker an das zentrale Weinanbaugebiet um Würzburg auch touristisch angebunden.
Nachdem alle „magischen Orte des Frankenweins“ errichtet worden sind, werden diese mit einer Infotafel versehen, die dann sämtliche Standorte in Franken aufzeigt.
Unter dem Motto „Arbeiten im Weinberg - Tradition und Moderne - Wein vereint“ entstand in der denkmalgeschützten Weinlage „Michelbacher Apostelgarten“ mit ihrer kleinräumigen Teilung und den zahlreichen Weinbergshäuschen, ein modern gestalteter Aussichts- und Informationspunkt, der das Thema Weinberghäuschen aufgreift.
Die Gestaltung des markanten Aussichtspunktes korrespondiert mit dem „Steinernen Häuschen“, dem Wahrzeichen des Michelbacher Weinbaus, das in unmittelbarer Nachbarschaft liegt. Ergänzend zur Aussichts- und Informationsplattform wurde es saniert und auf diese Weise begeh- und erlebbar gemacht.
Als Unterkunft für den Weinbergshüter, der dort über die Wochen des Weinherbstes wohnte, ließ David Domer, einst Tuchhändler aus Frankfurt und zeitweiliger Besitzer des Schlösschens Michelbach, das „Steinerne Häuschen“ errichten. Aufgrund seiner eigenwilligen Bauform wurde es bald zu einem besonderen Wahrzeichen der Michelbacher Weinberge.
Der Standort bietet Winzern, Weinerlebnisführern und allen Besuchern einen beeindruckenden Ausblick auf und über die Weinberge in den Kahlgrund, auf den Hahnenkamm sowie über die Mainebene bis hin nach Frankfurt und die an den Spessart angrenzenden Mittelgebirge Taunus und Odenwald. Die Station ist eine weitere Attraktion in der Stadt Alzenau, für die Region und den Landkreis Aschaffenburg.
Die visuelle Präsentation im Inneren des aus Cortenstahl gefertigten Aussichts- und Informationspunktes nimmt die Besucher mit auf eine Reise durch das Jahr des Winzers. Gleichzeitig erfährt der Zuschauer, wie sich die Arbeit im Weinberg über die Jahrzehnte entwickelt hat und auf welche technische Unterstützung im Weinberg der Winzer heute zurückgreifen kann. Ergänzend bietet die Präsentation auch Informationen zur Stadt Alzenau mit ihren drei Weinorten.
Der Aussichts- und Informationspunkt steht der Allgemeinheit zur Verfügung und kann zudem als Station bei Weinbergführungen oder als Rast- und Picknickplatz genutzt werden.
Darüber hinaus findet sich in der Weinregion Alzenau mit dem Urgesteinsboden eine einzigartige geologische Formation im Fränkischen Weinland. Dokumentiert wird diese Besonderheit durch eine Bodenstation auf dem Weg zum „Terroir-f“, die im Jahr 2013 eröffnet wurde.
Bauherr der Maßnahme ist der Weinbauverein Weinregion Alzenau e.V. Er bringt, gemeinsam mit der Förderung durch den Freistaat Bayern, die nahezu 50 % beträgt, den überwiegenden Teil der Investitionsmittel auf. Insbesondere die Michelbacher Weinbaubetriebe, aber auch weitere Winzer im Weinbauverein unterstützten das Projekt mit einem erheblichen finanziellen Beitrag. Ergänzende Zuschüsse flossen durch die Stadt Alzenau, den Landkreis Aschaffenburg und weitere Institutionen sowie von überzeugten Sponsoren, zum Beispiel der VR-Bank eG Alzenau und der Ein Genuss GmbH. Die Errichtung des „Terroir-f“ kostete 135.000 Euro. Die Stadt Alzenau übernahm hiervon einen Betrag von 21.000 Euro.